Summary
Germany has developed into a country with a nationwide largely sufficient iodine supply
due to improved alimentary iodine supply. The reduction of iodine uptake in focal
autonomies induced by reduced iodine avidity was evaluated by Gotthardt et al. 2006,
showing a significant decline of pertechnetate uptake up to the year 2004. Aim: This study was intended to carry this investigation forward to the present day to
analyze the course of a conjectural stabilization of iodine uptake values. Patients, material, methods: 283 patients who underwent radioiodine therapy for focal thyroid were analyzed retrospectively.
Pertechnetate uptake was measured scintigraphically, thyroid volume sonographically
and iodine uptake by iodine uptake test. The uptake percentage in the autonomous volume
was correlated with autonomous volume and the resulting values tracked over a time
period of seven years. Results : Mean thyroid volume ranged from 24 to 29 ml, autonomous volume from 7.2 to 9.4 ml.
Pertechnetate uptake ranged from 0.2 to 0.25%/ml autonomous volume. Iodine uptake
values ranged from 3.2 to 4.2%/ml autonomous volume. None of the changes observed
were statistically significant (all p>0.05). Conclusion: Prophylactic measures towards improvement of the general public´s iodine supply in
Germany had led to a decline of pertechnetate and iodine uptake in the thyroid up
until the turn of the millennium. The here presented data show a stabilization of
99mTc-Uptake. Our study could also show that actual iodine uptake has stabilized at a
steady level over the preceding seven years.
Zusammenfassung
Deutschland hat sich aufgrund der besseren alimentären Iodversorgung zu einem Land
mit flächendeckend weitgehend ausreichender Iodversorgung entwickelt. Der durch die
geringere Iodavidität induzierte Rückgang des Iod-Uptakes in fokalen Autonomien wurde
von Gotthardt et al. 2006 evaluiert. Es zeigte sich ein signifikanter Rückgang des
99mTcO4-Uptakes bis ins Jahr 2004. Ziel: Diese Studie soll diese Daten zeitlich erweitern, um den Verlauf hinsichtlich einer
erwarteten Stabilisierung des Iod-Uptakes zu überprüfen. Zusätzlich zum 99mTc-Uptake sollen der tatsächliche 131I-Uptake sowie die Entwicklung des Schilddrüsengesamt- und Knotenvolumens der mit
Radioiod behandelten Patienten der vergangenen Jahre evaluiert werden. Patienten, Material, Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 283 Patienten aus den Jahren 2009 bis 2015
untersucht, die sich aufgrund einer fokalen Autonomie der Schilddrüse einer Radioiodtherapie
unterzogen. Der 99mTc-Uptake wurde szintigraphisch, das Schilddrüsenvolumen sonographisch und die Daten
zur Iodspeicherung aus Radioiodtesten ermittelt. Ausgewertet wurden nur Patienten
unter endogener oder exogener TSH-Suppression (TSH < 0,1 mU/l), die seit mindestens
zwei Wochen vor dem Radioiodtest keine thyreostatische Medikation eingenommen hatten.
Zur Auswertung wurde der um die Speicherung im paranodulären Gewebe korrigierte partielle
Uptake der applizierten 99mTc- respektive 131I-Aktivität auf das autonome Volumen bezogen und die Korrelation des Verlaufs über
sieben Jahre evaluiert. Ergebnisse : In der Auswertung der nach Kalenderjahren sortieren Ergebnisse zeigte sich keine
signifikante Veränderung der Schilddrüsenvolumina gegenüber den Daten von Gotthardt
et al. mit Mittelwerten zwischen 24 und 29 ml (Gesamtvolumen) respektive 7,2 bis 9,4
ml (autonomes Volumen). Auch für den 99mTc-Uptake zeigte sich keine signifikante Veränderung mit Mittelwerten zwischen 0,20
bis 0,25%/ml. Ebenfalls nicht signifikant unterschiedlich stellte sich der 131I-Uptake mit Mittelwerten zwischen 3,2 bis 4,2 %/ml dar. Schlussfolgerung: Die in den 1980er Jahren systematisch in Deutschland eingeführten prophylaktischen
Maßnahmen haben zu einer deutlichen Verbesserung der alimentären Iodversorgung der
Bevölkerung geführt. Im gleichen Zeitraum bis etwa zur Jahrtausendwende beobachteten
Gotthardt et al. einen Rückgang des 99mTc-Uptakes in der Schilddrüse. Eine Korrelation mit der verbesserten alimentären Iodversorgung
war zwar nicht Gegenstand der Arbeit von Gotthardt et al., kann aber als mögliche
Ursache angesehen werden. Die nun erhobenen Daten zeigen eine Stabilisierung der Werte
auf einem Niveau von im Mittel 0,23%/ml autonomem Volumen (99mTc-Uptake). Erstmalig konnte in unserer Studie gezeigt werden, dass sich der tatsächliche
Iod-Uptake über die vergangenen sieben Jahren auf konstantem Niveau von im Mittel
3,8%/ml autonomem Volumen stabilisiert hat.
Keywords
Technetium uptake - iodine supply - benign thyroid diseases - radioiodine therapy
Schlüsselwörter
Technetium-Uptake - Iodversorgung - gutartige Schilddrüsenerkrankungen - Radioiod
therapie